Ein strahlendes Lächeln erhellt das Gesicht von Paula Medved. So strahlend, dass es Nicolai Kästner direkt ansteckt. Die beiden statten dem Spielplatz, der ganz in der Nähe der Wohnstätte der Lebenshilfe Erlangen liegt, einen Nachmittagsbesuch ab. Paula hat ein klares Ziel: Sie möchte schaukeln, das liebt sie. Sie macht es sich in dem Korb der Vogelnestschaukel gemütlich, Nicolai gibt ihm einen kräftigen und trotzdem behutsamen Schubs. Paula lacht, wenn sie sich freut, dann wippt sie energisch mit dem Kopf vor und zurück, bewegt ihren ganzen Körper. Genau diese Momente sind es, die Nicolai jeden Tag aufs Neue erfüllen.
Schon als Kind steckt in Nicolai der Wunsch, später in einem sozialen Beruf zu arbeiten. Später gibt ihm ein Praktikum in einer Sonderschule die Bestätigung: „Die Arbeit dort fesselte mich sofort.“ Es folgen eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger, diverse Fortbildungen, später ein Studium der Heilpädagogik. Und schließlich der Job in der Wohnstätte der Lebenshilfe Erlangen. Ein Beruf, in den er viel Energie steckt – „aber ich liebe ihn wie am ersten Tag“. Gemeinsam mit seinem Team ist er tagtäglich für die Bewohner*innen da, unterstützt sie, fördert sie. Seinen Alltag dort beschreibt er als vielfältig: „Ich arbeite mit Menschen, die alle ganz individuell sind, da ist natürlich immer viel los“, erzählt er schmunzelnd.
Gemeinsame Ausflüge in den Schwarzwald, ins Schwimmbad oder in den Freizeitpark, Feste im eigenen Haus, die im Sommer auch gern mal in einer großen Wasserschlacht enden: Der Alltag von Paula und ihren Mitbewohner*innen besteht nicht nur aus ihrer Arbeit in der Förderstätte und dem abendlichen Essen im Gemeinschaftsraum. Spiel und Spaß dürfen nicht zu kurz kommen. Nicolai ist sich sicher, dass gerade diese Aktivitäten und die Selbstständigkeit der Bewohner*innen insbesondere bei Paula Früchte tragen. „Ich sehe gern die Entwicklung und die Erfolge. Und das Gefühl, alles für einen Menschen zu tun, was ich eben tun kann. Paula beispielsweise hat sich, seitdem sie bei uns ist, enorm entwickelt.“
Wenn Nicolai Paula beschreibt, sprudeln Worte wie „aufgeweckt“, „energiegeladen“ und „begeisterungsfähig“ aus ihm heraus. Sie geht ihren Impulsen oft sehr direkt nach, in Momenten der Freude scheint alles in Paula zu tanzen und sie lacht laut. „Sie mag Action – es gibt nichts Schlimmeres für sie, als nur rumzusitzen“, so Nicolai. Lebensfreude, die spürbar ist. Das macht die Beziehung zwischen Paula und Nicolai aus. Nicolai kennt Paula genau, weiß ohne viele Worte, wann sie voller Tatendrang ist und wann sie kurz für sich sein möchte und kann entsprechend professionell reagieren. Genau diese langfristigen Beziehungen sind es, die die Arbeit bei der Lebenshilfe ausmachen. Das findet auch Nicolai: „Das Schöne ist, dass wir maßgeblich am Leben unserer Bewohner*innen beteiligt sind – und es mit ihnen gestalten.“