Jasmina Zametzer

„Man hat das Gefühl, einen Beitrag zum großen Ganzen zu leisten.“

Jasmina Zametzer ist von ihrem FSJ bei der Lebenshilfe begeistert.

Ich habe mich für ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Lebenshilfe entschieden, da ich eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin beginnen möchte. Ich bin in der Förderstätte in Spardorf. Dort habe ich auch in der 11. Klasse mein zweites FOS-Praktikum absolviert und konnte mich mit dem Beruf vertraut machen. Zu Beginn hatte ich ziemlich Angst und konnte mir eigentlich auch nicht vorstellen mit Menschen mit Behinderung zu arbeiten. Ich wusste zu der Zeit auch nicht so recht, wohin es für mich beruflich gehen sollte. Umso mehr habe ich mich gefreut, als es Klick gemacht hat und ich gemerkt habe, wie sehr mir das Berufsbild gefällt. Ziemlich schnell wusste ich: Ich möchte Heilerziehungspflegerin werden. Für die Ausbildung benötigt man zwei Jahre Praxiserfahrung und kurzerhand habe ich mich für das FSJ entschieden.

In der Förderstätte fühle ich mich so wohl, weil hier eine familiäre Atmosphäre herrscht. Es gibt hier keine Anonymität und man hat das Gefühl, einen wichtigen Beitrag zum großen Ganzen zu leisten. Ich mag die Abwechslung im strukturierten Alltag sehr. Die Tage gleichen sich im Ablauf, aber man kann trotzdem auch viel frei gestalten. Ich kann mich in den Gruppenalltag mit eigenen Ideen einbringen. Das ist für mich besonders wertvoll.

Am meisten mag ich die wöchentliche Spaziergruppe und den Singkreis am Donnerstag. An ruhigeren Tagen kann man sich auch einfach mal mit Teilnehmenden hinsetzen und Spiele spielen. Ich übernehme verschiedenste Aufgaben: Beschäftigung der Menschen mit Beeinträchtigung, kleine pflegerische Tätigkeiten, Aufräumen. Ausflüge machen auch viel Spaß. Letztes Jahr waren wir zum Beispiel auf dem Bauernhof und auf dem Volksfest in Nürnberg.

Ich kann ein FSJ immer dann empfehlen, wenn man einen Bereich intensiv kennenlernen möchte, ein Gap Year in seiner Heimat machen will oder nach der Schulzeit unsicher ist, wie es weitergehen soll. Ich finde es schön, mal ein Jahr Pause vom Lernen zu haben und dabei noch etwas Geld zu verdienen. Die Seminarwochen bringen unheimlich viel Spaß, da man bei diesen viel mitnimmt und tolle Menschen kennenlernt. Speziell in der Lebenshilfe empfehle ich das FSJ, da man sich hier wirklich sehr gut um die Freiwilligen kümmert.

Man hat feste Ansprechpartner*innen und Anleiter*innen und in den Seminarwochen ist man mit allen zusammen, die ein FSJ in der Lebenshilfe machen. Bevor man ein ganzes Jahr bei der Lebenshilfe verbringt, würde ich jedem ein kurzes Praktikum vorab empfehlen, um zu schauen, ob einem die Arbeit im sozialen Bereich beziehungsweise mit Menschen mit Behinderung liegt. Wenn man sich dann für das FSJ entscheidet, erwartet einen ein Jahr voller schöner, teilweise trauriger und lustiger Momente. Man wächst daran persönlich, gewinnt an Reife und lernt die Arbeitswelt auf lockerem Wege kennen.